Monday, February 05, 2007

Manco Capac & Mama Ocllo

Peru, Ecuador, Bolivien, halb Chile und Teile Argentiniens - grob umrissen die Dimensionen eines suedamerikanischen Reiches, bevor Columbus die Neue Welt entdeckte.
Straffe hierarchische Organisation der Gesellschaft, landwirtschaftlicheNutzung steiler Berghaenge, architektonische Praezision und koerperlicheBelastbarkeit – das und viel mehr zeichnete das Volk der Inka aus.
Schusswaffen, Pferden, Viren und dem Expansions-, ist gleich Ausbeutungsdruck des europaeischen Kapitalismus der Kolonialherren hielten diese Eigenschaftendennoch nicht stand. Der ehemalige Schweinhirt Pizarro liess 1533 sowohl den Herrscher des Nord- als auch des Suedreiches, zwei Brueder, hinrichten, nicht ohne zuvor Unmengen an Gold und Silber fuer sich auf die Seite zu schaffen.
Cusco, ehemalige Hauptstadt des Inkareiches, wurde zunaechst erobert, gelangte aber im Laufe des Jahrhunderts zeitweise wieder in die Hand der Inka. Der Logik der Eroberung folgend wurde – schliesslich endgueltig – aus Cusco die Hauptstadt des spanischen Ueberseereiches. Auf den perfekt errichteten Mauern der Inkagebaeude – die uebrigens nach einemErdbeben 1954 die einzigen waren, die nicht einstuerzten – entstanden Kolonialbauten. Cuscos einstige Bedeutung ist noch heute unter anderem an seinem riesigen Hauptplatz zu erkennen, der einige uns beiden bekannte Staedte diesbezueglich in den Schatten stellt.


Die schmusenden Lamas vor dem 12 eckigen Stein





Inka - Eleganz VS europaeische Grobschlaechtigkeit





Der Maskenmann mit Llama und Squaw



Hauptplatz bei Nacht vom Hostelbalkon


Die Bedeutung der Bergfestung Machu Picchu hingegen, vor und nach Ankunft der Spanier, ist bis heute ungeklaert, jedenfalls blieb die Inkastadt von den Kolonialherren unentdeckt und ist daher ausserordentlich gut erhalten. Beruehmt wurde Machu Picchu - das zwar die Inka auf ihrem Rueckzug vor den Spanieren im 16.Jahrhundert verliessen, dessen Lage den Indígenas dennoch immer bekannt war – durch eine National Geographic Expedition 1911 und eine“Machu-Picchu”-Ausgabe des Magazins zwei Jahre spaeter. Gluecklicherweise kann kein Foto und kein noch so spannender Bericht mit der Wirklichkeit mithalten – Machu Picchu war atemberaubend, dabei faellt mir ein, wir wollten noch fuer M.P. als eines der neuen sieben Weltwunder auf http://www.n7w.com/ waehlen.
Am ersten Tag haben wir einen Nachbarberg von Machu Picchu, den Putukusi, bestiegen und die Anlage von der gar nicht so fernen Ferne bestaunt. Am naechsten Tag gings mit dem Bus die Serpentinen hinauf in die raetselhafte Stadt – ein paar Dinge, die uns der Reisefuehrer aus Fleisch und Blut erzaehlt hat, stimmen nicht mit der Darstellung im papiernen Pendant ueberein.



auf dem Weg nach MP

Kolibri


Voegel


Die 2 schmusenden Llamas in MP



und das klassische Foto schlechthin

Unbestritten ist, dass in Machu Picchu etwas oder jemand geschuetzt wurde – die auf ca. 2500m erbaute Anlage ist nur von einer Seite erreichbar, fastsenkrechte Abhaenge bzw. ein Berg machen die anderen Seiten unzugaenglich. Jungfrauen? Der Adel? Schaetze? Wissen?Nachgewiesen ist ausserdem, dass die Stadt, als die Inka sie verliessen, sich noch in Bau befand und Platz fuer 500 – 700 Menschen bot. Eindeutig ist auch, dass in haengenden Gaerten rund um die Anlage angebaut wurde. Ob diese Terassen Machu Picchu autark machten, wie das Buch berichtet, oder obdie Ernte nur fuer ungefahr 50 Menschen gereicht haette und daher anzunehmen ist, dass es landwirtschaftliche Versuchsfelder waren, bleibt unklar. Mit diesen Widerspruechlichkeiten jedenfalls schliessen wir einstweilen die Belehrungen ueber das faszinierende Inkareich und werden in den naechsten Tagen vom Gebiet des Titicaca-Sees berichten - aus dem der Legende nach uebrigens die beiden Ur-Inka entstiegen sind.

4 Comments:

Anonymous Anonymous said...

danke für eure interessanten und fantastisch bebilderten berichte!
(und dafür, dass ihr das reimen aufgegeben habt ;)

aus wien gibt es indes wenig spannendes zu vermelden. immerhin: wir freuen uns alle auf den besuch paris hiltons anläßlich des opernballs und fiebern mit, ob sie tatsächlich in das schönste haus am ring kommen darf, oder der große auftritt am konflikt zweier sekthersteller scheitern wird.
...

ich lese gerade ein sehr cooles buch, in dem ein kapitel dem niedergang der maya (vor eintreffen der spanier) gewidmet ist. spätestens nach eurem bericht kann ich jetzt maya wie inka auch geographisch zuordnen. (nach zentralamerika fahrt ihr aber nicht rauf, oder?)

alles beste wünscht euch:
ein flo

p.s.: 3er beim laurer!

4:49 AM  
Anonymous Anonymous said...

Yo! Endlich schaffe ich es auch, mich mal bei euch zu melden. Ich will ja meine Postkarte haben... Ich war seit meiner Rückkehr aus Ö ins gelobte Land etwas zach und demotiviert und war deswegen zu faul, mich zu melden... oder es war einfach der blanke Neid, der mich davon abgehalten hat... who knows. Jetzt bin ich definitv ein bisschen neidisch! Coole Fotos, interessante Geschichten... Ihr scheint echt eine gute Zeit zu haben. Aber naja, bald werd ich auch wieder ein bisschen herumreisen, worauf ich mich ziemlich freue. Außerdem ist es schon wieder länger hell! Die Sonne geht erst jetzt unter, nicht um 2! YEAH!
Übrigens vielen Dank für die Weihnachts-Email. Leider genieße ich ja in der wunderschönen steirischen Pampa nicht den Luxus eines Internetanschlusses, daher hab ich's erst zwei Wochen später gesehen, und da fand ich's irgendwie unangebracht, euch frohe Weihnachten zu wünschen :-)
Aber apropos streirische Pampa und Österreich: Jetzt wo ich's nicht mehr gewohnt bin, viel Suderei (Schweden sudern nämlich so gut wie gar nicht)und Deutsch zu hören, ist mir erst aufgefallen, wie viel Herr und Frau Österreicher eigentlich sudern (was eine ziemlich schmerzhafte Erkenntnis war) und dass nicht nur die Piefkes scheiße klingen, sondern wir auch! Naja, besser spät als nie...

Grüße aus Schweden!
Bina

7:08 AM  
Anonymous Anonymous said...

kleiner nachtrag: mit 'jetzt' meinte ich 4 am nachmittag... :-)
nochmals lg, bina

7:11 AM  
Anonymous Anonymous said...

hi ihr lieben!

ich will auch nach machu pichu!!!

und ich finds durchaus erfreulich dass ihr auf euren wirklich unglaublich tollen fotos auch manchmal persönlich auftaucht. (;

ansonsten schick ich euch schöne grüße aus raincouver. aber die riesenbäume kanadas und das meer sind gottseidank auch im nebel schön.. außerdem ist überall ausverkauf und ich esse die besten sushi ever.
fotos & blog folgen bald.

bussi+lg,
eva

1:22 PM  

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