Bolivien, in Kuerze

Nach langer Absenz wird nun wieder mal eingetragen, ein Text und einige Bilder naemlich.

So holprig wie deiser Einleitungssatz war und ist unser Reisefortschritt bis dato nicht, eher die bolivianischen Schotterpisten die wir hunderte Kilometer lang geniessen durften. Wir fandens etwas zynisch, dass wir die ganze Strecke neben einer neuen, asphaltierten Strasse zuruecklegen mussten, die aus unerklaerlichen Gruenden noch nicht freigegeben ist. Vielleicht, weil ein wichtiger Herr das Band noch nicht durchschnitten hat. Ja wie dem auch sei -

Potosi: Eine der historisch interessantesten Staedte Boliviens, weil, wie niemand weiss, hier das groesste Silbervorkommen des ehem. Spanischen Kolonialgebietes entdeckt wurde. Das fuehrte natuerlich umgehend zur Ausbeutung desselbigen und des indigenen Menschenreservoirs.

Freizeitbeschaeftigung vorm Cerro Rico

Unglaubliche 8 Millionen Menschen sollen hier im Laufe der Jahrhunderte den Tod gefunden haben. Und auch heute treten hier noch durchschnittlich 1-2 Menschen vor ihren Erloeser. Diese Formulierung ist bewusst gewaehlt denn wenn man die Arbeitsbedingungen hier gesehen hat: Handwinden, Scheibtruhen, Spitzhacke, Schaufeln dann fragt man sich in welchem Jahrhundert man gelandet ist. Dynamit kann man uebrigens fuer einen Euro am Markt kaufen. Das ganze findet in ca. 4400 Meter Seehohe statt (was Potosi zur hoechstgelegnen Grossstadt der Welt macht) und ca. 100 Gramm Koka pro Tag erleichtern das Ueberleben fuer die Arbeiter. Aus diesem Grund schauen diese auch etwas breit aus der Waesche. Etwas betreten haben wir nach Beendigung der Minentour wohl dreingeschaut, und daran ist nicht nur der Teufel, der Schutzheilige der Miñeros schuld.

Dynamitverkaeufer

Kleine geschichte am Rande: Die Spanier haben den Indigenen erzaehlt, der teufel wuerde boese, wenn si nicht arbiten wie di boesen. Dann sind die findigen inka aber draufgekommen, dass der teufel ja eigentlich der Feind der Christen ist, und da die Christen ihre Feinde waren, ist der teufel logischerweise: ihr Freund. Und so werdem ihm jeden Freitag Kokablaetter und 96% Alkohol geopfert. Natuerlich nicht der ganze, der Grossteil wird selbst getrunken. Wie die dann drauf sind kann man sich vorstellen.

Miñeros

Von Potosi gangs dann zuegig nach

Sucre: Residiert wurde hier in einem alten Kolonialbau, mit sehr schoenem patio und einer Dusche die leider nur ging wann sie wollte. Dafuer hatten wir 100 Fernsehkanaele. Zur Stadt: Die Hauptattraktion ist der Dinosaurierpark, der eine Mischung aus Abzocke und etwas lahmen Zeitvertrib ist. In einem Zementwerk wurden naemlich vertikal verlaufende Dinosaurierspuren gefunden und jetzt gibt es einen kleinen Park mit Dinofiguren und JurassicPark Style Beschriftung. Auslaender zahlen dreimalsoviel wie Inlaender und die Fernglaeser (die man benoetigt um die Fussspuren zu betrachten) kosten extra.

links im Bild: Dinospuren

Sucre an sich ist aber ein sehr schoene Stadt mit liebenswerten Einwohnern, schoener Architektur (Kolonialstil, was sonst?) einigen Kirchen (von denen wir aber keine von innen gesehen haben) und angeblich tollem Nightlife.

oben: Riesenspass am Ringelpietz
unten: makin friends

Nach Sucre gings dann direkt nach Cusco, ein hoellischer 26stuendiger Busritt war das. Hoellisch auch der Preis der fuer einen Besuch von Machupicchu abzulegen ist, aber davon spaeter mehr.