Saturday, October 07, 2006

Von Wellpappleisten und Erstrebenswertem

Es hat sich nichts erzählens- oder gar veröffentlichenswertes getan in meinem Leben,
außer dass mein Zimmerschmückungsakt nun vollendet ist, siehe Fotos. Ansonsten hatte ich diese Woche drei Prüfungen, die kommende Woche wird die Ergebnisse bringen. Gestern war ich betrunken, zuerst eigentlich nur ganz mies drauf, den ganzen Tag, weil ich zuviel über mich selber nachgedacht habe. Dann hab ich mich bei Oli über Skype ausgeheult, und später, als ich Menschen wieder ertragen konnte, hab ich mich unten betrunken mit ein paar anderen HeiminsassInnen. Ja, und immer wenn ich betrunken bin, finde ich den hübschen Mexikaner noch hübscher. Keine Sorge je hübscher ich ihn finde, desto mehr meide ich ihn. Anders ausgedrückt: sein Hübschheitsgrad und jegliche verbale oder nonverbale Kommunikation zwischen uns verhalten sich reziprok zueinander. Langsam außerdem verfestigt sich in mir die Annahme, dass er schwul ist. Nicht nur, weil er kaum brät, unglaublich feminine Gesichtszüge hat und mich Greta Garbo nennt, sondern auch weil, achso ja, das waren schon alle Gründe.

Meine Kamera hab ich übrigens noch immer nicht - ein Streik der Zollbehörde... wer´s glaubt.
Momentan widert mich die Gesellschaft anderer Menschen erneut an und ich wäre gerade am liebsten ganz weit weg, allein, unerreichbar. Doch heute abend ist Black `n´White Party hier im Haus, daraus wird wohl also nichts. Es wird darin enden, dass ich wieder betrunken sein werde.
Glaubt ihr, ein Nomadendasein könnte die Lösung sein? Unlängst hab ich mir überlegt: "Sesshaft werden, geregeltes Berufsleben, was für ein grauenvoller Gedanke. Ich wäre gern mein ganzes Leben lang unterwegs, immer woanders, immer andere Einkommensquellen." Dann hab ich mir überlegt, hm, das ist aber eigentlich Weglaufen. Bloß, wovor? Vor einer langweiligen Zukunft, die sich nicht erstrebenswert anfühlt? Oder vor einer Variante der Zukunft, die erstrebenswert sein könnte, die ich aber gar nicht kennen will. Ja, so fühl ich mich gerade, falls das irgendeinen Sinn macht, und jetzt geh ich duschen.

1 Comments:

Anonymous Anonymous said...

ich mags gar nicht wenn meine belle so desillusioniert und traurig ist... ob das an der Jungscharlager atmosphäre im heim liegt? an den gesichert unsicheren zukuntschancen einer angehen sozialwissenschafterin? am fehlenden schnacks? oder einfach einer durch widrige Strategien verunmöglichten auslebung sozialer taktik? ja wie dem auch sei, eine schöne wanddeko hast da gebastelt, da krieg ich erst recht lust drauf einmal tabula rasa zu machen in meinem zimmer und die wänder von der historischen subjektivität ihres bewohners zu befreien, um platz zu machen für neues, undefiniert futuristisches und das jetzt nicht im kulturtheoretischen sinn. so. kuss der flo

2:08 PM  

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